www.hogast.com Icon hogast.com Webseite office@handover.at Icon Emailadresse +43 6246 / 8963-700Icon Telefonnummer Login Icon Schliesen
myHANDOVER öffnen EASYGOING öffnen Lieferpartner Zugang
HOME „Wenn’s dem Personal gut geht, geht’s auch den Bewohnern gut“

„Wenn’s dem Personal gut geht, geht’s auch den Bewohnern gut“

Der Fachkräftemangel trifft Pflegeeinrichtungen nach wie vor hart. 15 Prozent aller zur Verfügung stehenden Betten in Österreich sind aufgrund fehlenden Personals gesperrt. Nicht so im Haus der Senioren in Kuchl. Hier gehen der Heimleiter und die Gemeinde innovative Wege.

Im Seniorenheim Kuchl stehen 55 Betten zur Verfügung – und alle sind belegt. Wie das möglich ist? „Indem wir dem Fachkräftemangel mit kreativen Lösungen begegnen und die Sache selbst in die Hand nehmen“, erzählt Heimleiter András Weidensee stolz. Er rief eine clevere Werbeaktion ins Leben, die großes Echo erzeugte. Mit dem Slogan „Wir wollen nicht mehr warten, bis Dornröschen aufgewacht ist. Wir wollen jetzt was ändern!“ verschaffte sich das Haus der Senioren am Arbeits- und Ausbildungsmarkt Gehör. Das Geheimnis des Erfolgs? Die Gemeinde Kuchl als Trägerin des Seniorenheims bezahlt angehenden Pflegekräften schon während der Ausbildung ein volles Gehalt. Bewerber können zudem den Ausbildungs- und Anstellungsbeginn sowie das Arbeitszeitausmaß selbst bestimmen. „Darüber hinaus erhalten unsere Mitarbeiter eine Einspringprämie“, so Weidensee, der erkannt hat, an welchen Schrauben es zu drehen gilt. Angestellt sind die angehenden Fachkräfte nach dem Salzburger Gemeindevertragsbedienstetengesetz. Bei der Auswahl der Bewerber setzt der Heimleiter vor allem auf eins: Empathie. „Mich interessieren keine Zeugnisse. Meine Mitarbeiter, egal ob 20 oder 55, müssen menschlich sein. Für mich zählt, wie sie miteinander und den Bewohnern umgehen.“

Mehr Zeit für das Miteinander

Der Innovationsgeist beschert dem Seniorenheim nicht nur ein volles Haus dankbarer Bewohner, sondern auch zufriedene Mitarbeiter. „Wir haben einen Personalschlüssel von 1 zu 7. In vielen Einrichtungen liegt das Verhältnis bei 1 zu 12, 1 zu 13“, berichtet der Leiter. Das heißt, den Pflegekräften bleibt mehr Zeit, um sich über die reine Pflegetätigkeit hinaus mit den Bewohnern zu beschäftigen. „Es gibt weit mehr als waschen, pflegen, essen“, so Weidensee. „Unsere Mitarbeiter finden Zeit für Gespräche, für Ausflüge, fürs Kartenspielen, für das Miteinander. Das wirkt sich nicht nur auf das Wohlbefinden der Senioren aus, sondern auch auf die Kollegen selbst.“ Von diesen wünscht sich der findige Heimleiter in Sachen Arbeitsplatz Engagement und Proaktivität. „Ich liebe es, wenn meine Mitarbeiter Ideen haben, und freue mich, wenn sie an der Arbeitsplatzgestaltung mitwirken.“ Denn schließlich seien es meist die Rahmenbedingungen, die potenziell Interessierte von einem Pflegeberuf abhalten, nicht das Gehalt.

Unternehmensberater Andreas Gruber (l.) und Heimleiter András Weidensee.

Höhere Sicherheit, weniger Überforderung

Ein künftiges Projekt, das András Weidensee derzeit umtreibt, hat das gleiche Ziel. „Wir liebäugeln gerade mit einem coolen, digitalen System, das zur Unterstützung des Pflegepersonals dient“, baut der Heimleiter den Spannungsbogen auf. Konkret ist die Rede von „Livy Care“, einem innovativen Assistenzsystem, das dank intelligenter Sensoren Stürze und Hilferufe akustisch sofort erkennt und die Pflegekräfte unmittelbar benachrichtigt. „Livy Care bietet nicht nur größere Sicherheit für die Bewohner, es steigert auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter, weil es das Gefühl von Überforderung senkt“, erklärt Andreas Gruber, Berater für Sozialunternehmen, aus dessen Feder das Tool stammt. Dank des Geräts verkürzt sich die Reaktionszeit der Mitarbeiter bei Stürzen in der Nacht enorm – von eineinhalb, zwei Stunden auf 20 bis 30 Sekunden. „Außerdem kann jemand, der nachts nicht gelagert werden muss und keine Grundpflege benötigt, durchschlafen.“ Das bedeutet nicht nur für den Bewohner einen höheren Erholungswert, sondern für das Pflegepersonal weniger Wege und eine deutliche Entlastung, auch in psychischer Hinsicht. „Bei Fragen wie ‚Habe ich etwas übersehen? Habe ich einen Fehler gemacht?‘ können Monitoring-Systeme wie dieses helfen“, weiß Gruber und ergänzt: „Digitale Systeme haben generell das Potenzial, den Pflegekräften wieder Zeit für das Wesentliche zu geben. Die Pflege lebt ganz stark von der Beobachtung des Menschen. In Zeiten des Fachkräftemangels bleibt meist wenig Zeit dafür. ‚Livy Care‘ besitzt die Fähigkeit, hier beobachtend zur Seite zu stehen.“ Ob und wann das Assistenzsystem ins Haus der Senioren einziehen wird, steht aktuell noch in den Sternen. „Es ist eine Frage der Finanzierung“, so Weidensee, der seinen Blick stets gen Zukunft richtet.

Auf Expansionskurs

Mittelfristig möchte der Heimleiter gerne expandieren. Bis 2030 soll ein Haus der Generationen entstehen, in dem die Tagesbetreuung und der Kindergarten untergebracht sowie das Seniorenheim erweitert werden soll. „Nächstes Jahr wird aber erst mal unsere Küche ums Doppelte vergrößert. Wir kochen momentan 220 Mittagessen pro Tag – für unsere Bewohner, unsere Senioren der Tagesbetreuung, für den Kindergarten, für Essen auf Rädern etc.“ In Sachen Food & Beverage sowie in sämtlichen anderen Bereichen des Heimes weiß András Weidensee die jahrelang andauernde Zusammenarbeit mit der HANDOVER sehr zu schätzen. „Hier haben wir einen zuverlässigen Partner an der Seite, der uns unkompliziert und schnell mit Produkten des täglichen Bedarfs versorgt. Dafür sind wir sehr dankbar.“

Bilder: GettyImages & HOGAST/Neumayr
Text: Eva Pohn
8. November 2024
Zurück Nächster Artikel
office@hogast.at T: +43 (0)6246 8963 - 0
F: +43 (0)6246 8963 - 990

Fragen zu Ihrer Mitgliedschaft oder möchten auch Sie von den Angeboten der HOGAST profitieren? Kontaktieren Sie uns einfach und unverbindlich.

office@hogast.at
Icon Werben Werben im
HANDOVER-BLOG/MAGAZIN Icon Werben