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25 Jahre HOGAST Deutschland – eine beeindruckende Erfolgsgeschichte

25 Jahre HOGAST Deutschland – ein Meilenstein, der am 16. Mai gebührend gefeiert wurde, zusammen mit Mitgliedern, Lieferpartnern, HOGAST-Mitarbeitern und renommierten Referenten im Kongress am Park in Augsburg.

Andreas Klein, Geschäftsführer von HOGAST Deutschland, beschrieb die letzten Jahre mit einem Wort: Erfolgreich! „Wenn man mal bedenkt, wo wir herkommen und wo wir heute stehen, ist das unglaublich – wir sprechen heute von 1300 Betrieben, die gemeinsam arbeiten und von einem fakturierten Umsatzvolumen von 300 Millionen Euro“, resümierte er zu Beginn der Veranstaltung.

Es habe Höhen und Tiefen gegeben, aber aus jedem Tal sei man erfolgreicher hervorgegangen als vorher, selbst nach den Corona-Jahren. Viel mehr Menschen hätten verstanden, welche Vorteile es bringt, in der Gemeinschaft einzukaufen, so Klein.

Allegra Frommer, HOGAST-Vorstandsvorsitzende, bedankte sich beim HOGAST-Deutschland-Geschäftsführer für all seinen Einsatz und sprach von einer Zeit der großen Transformation, die Branche verändere sich. Als Wunsch äußerte sie, diese Transformation erfolgreich zu gestalten, den Dienstleistungssektor deutlich auszubauen und auch die Expansion zu erhöhen.

Godo Röben.

Das Motto des Symposiums lautete Veränderung. Für Godo Röben alles andere als ein Fremdwort. Als ehemaliger Geschäftsführer der Rügenwalder Mühle hat er das traditionelle Fleischunternehmen in die größte Veggie-Marke verwandelt. Heute setzt er sich in verschiedenen Firmen dafür ein, die Veränderung der gesamten deutschen Lebensmittelbranche voranzutreiben.

Er sei, so Röben, kein Veganer oder Missionar, doch in Zukunft werde es viele Menschen geben, die sich pflanzlich ernähren wollen. „Wenn 50 Prozent der Gesellschaft sagen: ‚Ich möchte weniger tierische Produkte essen, aber ich mag sie, gib mir Alternativen‘, dann muss man reagieren“, findet Röben. Die Rügenwalder Mühle habe das vor 15 Jahren getan.

Zu einer Zeit, als die Marke ausgesprochen erfolgreich war und erhebliche Umsätze verzeichnete, unterstrich Godo Röben gegenüber dem Inhaber die Notwendigkeit einer radikalen Veränderung in den nächsten 10 Jahren. Als Gründe nannte er drei unlösbare Probleme, die sich von Jahr zu Jahr weiter verschärfen würden: die Massentierhaltung, der Klimawandel und die Gesundheit der Gesellschaft.

Das Unternehmen bewies Weitsicht – binnen eines Jahrzehnts wandelte sich die Fleischerei in Europas führende Veggie-Marke.

Röben betonte, dass es nicht darum gehe, die ganze Welt vegan zu machen. Aber man solle wieder lernen, Fleisch als etwas Besonderes zu schätzen und in Maßen zu genießen, ganz so wie es früher beim traditionellen Sonntagsbraten war.

Röben wies auch darauf hin, dass der globale Fleisch- und Fischkonsum mehr zum Klimawandel beiträgt als der gesamte weltweite Verkehr. Und: Bis zum Jahr 2050 werde sich dieser Verbrauch sogar verdoppeln, da Länder wie China, die zunehmenden Wohlstand genießen, beginnen, mehr Fleisch und Wurst zu konsumieren.

Vegetarische Wurst sei daher keine Frage der Ideologie oder Mission, sondern ein kaufmännisches Rechenexempel, dem man sich stellen müsse, so wie es beim Übergang zu erneuerbaren Energien oder der Elektromobilität sei.

„30 Prozent der Unternehmen, die heute groß sind, wird es in zehn Jahren nicht mehr geben“, prognostiziert Röben. „Nur jene, die Vollgas geben in ihren Branchen und sich jeden Tag ändern, haben die Chance, auch in zehn Jahren noch präsent zu sein.“

Bei der Rügenwalder Mühle macht das vegane Produktsortiment mittlerweile 60 bis 70 Prozent der Gesamtproduktion aus. Und: Das Engagement im Bereich alternative Proteine – einem Markt, der in den nächsten zehn Jahren enorm wachsen wird – hat dem Unternehmen eine unerschütterliche Position mit 40 Prozent Marktanteil in Deutschland eingebracht.

Wer sich frühzeitig einen festen Kundenstamm aufbaue, werde diesen auch auf lange Sicht behalten, ist sich Röben sicher.

Das sei auch in der Hotel- und Gastro-Branche so. Es gebe so tolle vegane Alternativprodukte und wer diese Optionen frühzeitig anbiete, werde definitiv die Aufmerksamkeit der jungen Generation erlangen.

Auf die Frage eines Hoteliers nach Röbens Empfehlung für die Branche, war seine Antwort simpel: Ein Wochenendausflug nach Berlin. Die dortige Gastro- und Hotelbranche sei Vorreiter in Sachen veganes Frühstücksbuffet und vegane Speisekarte.

Charlotte und Hermann Buhl.

Charlotte Buhl: „Uns war Freizeit nie wichtig“

Dynamik und Veränderung spiegeln auch das Leben von Charlotte und Hermann Buhl wider. In der Talkrunde mit Moderatorin Monika Pappelau warfen sie einen Blick auf ihre bewegte Karriere.

Aus kleinen Anfängen – mit 18 Jahren hatte sich Hermann Buhl mit der Wertinger Schmankerlstube selbstständig gemacht – ist Großes entstanden. Zusammen mit seiner Frau Charlotte leitete er erfolgreich die Augsburger Kongresshallen- und Messegastronomie und gründete später die BUHL Unternehmensgruppe. Heute ist die Firma ein Komplettanbieter für gastronomische Personallösungen auf bundesweiter Ebene.

Charlotte Buhl, die einige Jahre als Lehrerin gearbeitet hat, entschied sich ganz bewusst gegen den Staatdienst und für die gemeinsame Arbeit mit ihrem Mann. „Gastro-Leute sind Leute, die anpacken, alles Team-Arbeiter, das hat mir gut gefallen“, erzählte sie.

Sie reflektierte die Zeiten, in denen das Veranstaltungsgeschäft boomte, es gleichzeitig aber auch Phasen gab, die ruhiger verliefen. Es sei schwierig gewesen, die Personalschwankungen damit in Einklang zu bringen, so Buhl. Aber wie bei so vielem sah das Unternehmerpaar auch hierin eine Chance: Aus dem Bedarf, die Beschäftigten angemessen zu beschäftigen, entwickelten sie ein innovatives Personalservice-Konzept. Zusätzlich hat das Unternehmerpaar das Print- und Onlinemagazin HOGAPAGE ins Leben gerufen.

Auf die Frage von Moderatorin Monika Pappelau nach den größten Problemen in der Gastronomie von heute betonte Hermann Buhl: „Es ist immer die Idee und wie man dahintersteht. Gastronomie ist einfach Arbeit, Arbeit, Arbeit und wenn Sie heute eine Idee haben und die gut finden, dann bin ich der Meinung, dann wird sie zu 95 Prozent funktionieren.“

Euphorie lautete seine Antwort auf die Frage, was es aus Sicht eines Jungunternehmers braucht, um erfolgreich zu werden.

„Uns war Freizeit nie wichtig, es hat Zeiten gegeben, da haben wir sieben Tage die Woche durchgearbeitet“, blickt Charlotte Buhl auf das gemeinsame Berufsleben zurück.

Heute sind sie und ihr Mann nicht mehr im operativen Geschäft tätig. Jedoch haben sie dafür gesorgt, dass die Unternehmensgruppe weiterleben wird: „Wir haben intern ein gutes Nachwuchsführungsteam aufgebaut.“

Die Buhls halten auch ihr Versprechen, niemals die Firma zu verkaufen. Dafür sorgt die von ihnen gegründete Stiftung, die die Zukunft der BUHL-Unternehmensgruppe sichert.

Der Arbeitsmarkt als Lichtblick?

Der renommierte Wirtschaftsprofessor Prof. Dr. Dr. H. C. Lars P. Feld (zu sehen auf dem Titelbild – Mitte – mit Allegra Frommer und Andreas Klein) aus Freiburg gab einen Einblick in die aktuelle Wirtschaftslage und betonte, dass sich Deutschland weiterhin in einem stagnierenden Umfeld bewege. Der Sachverständigenrat erwarte einen Impuls durch den Privatkonsum. Eine Strategie, die laut Feld in Deutschland noch nie funktioniert hat.

Die Impulse für die weitere wirtschaftliche Entwicklung seien in den vergangenen Jahrzehnten aus einer starken oder schwachen Rezession heraus über Investitionen gekommen – private Investitionen in Kombination mit dem Außenbeitrag. Und die Faktoren müsse man in der heutigen Integration der Weltwirtschaft zusammen betrachten. Die Hoffnung könne nur sein, dass der Außenhandel noch einmal etwas stärker anziehe, beispielsweise in den USA und insbesondere in China.

Im Kontext der aktuellen Wirtschaftslage betrachtet Feld den Arbeitsmarkt als Lichtblick. Er gab sich zuversichtlich, dass die Arbeitslosenquote nicht stark ansteigen wird. Die Anzahl der Erwerbstätigen und der Beschäftigten nehme Jahr für Jahr zu. Feld warnte jedoch vor der bevorstehenden demographischen Veränderung ab nächstem Jahr, welche Herausforderungen mit sich bringen könnte. Und er betonte, dass die Lage ohne Zuwanderung noch prekärer wäre.

Der Fachkräftemangel sei branchenspezifisch und existiere insbesondere im Gastgewerbe, in der Pflege und im Transportgewerbe, so Feld.

Ein Hotelier äußerte die Sorge, dass die Bundesregierung – wie bereits in der Gastronomie geschehen – auch die Besteuerung der Übernachtung wieder auf 19 Prozent erhöhen könnte. Er sehe da immensen Wettbewerbsnachteil im europäischen Raum; „unsere europäischen Nachbarn liegen bei zehn Prozent.“ „Wenn die Regierung den Steuersatz auf 19 Prozent nach oben schraubt, verlieren wir den Wettbewerb“, meinte er besorgt.

Ein weiterer Hotelier äußerte ebenso Bedenken und hinterfragte, ob die gestiegene Mehrwertsteuer in der Gastronomie dem Staat tatsächlich mehr Einnahmen verschafft. Er erwartet eher das Gegenteil. Der Grund? Höhere Preise, weniger Kunden, die es sich leisten können, auswärts zu essen, ein sinkendes Geschäftsvolumen, die Entlassung von Mitarbeitern und womöglich Betriebsschließungen. Prof. Lars. P. Feld meinte dazu: „Die Einnahmen, die sich im Moment aus dem Gastgewerbe ergeben, auch durch die Anhebung um 12 Prozentpunkte, sind nennenswert höher.“ Er bezweifle aber nicht, dass das Angesprochene passiere. Es gebe eine Reduktion der Wahrnehmung von Konsum im Gastgewerbe, das habe aber auch mit vielen anderen Faktoren zu tun. Unter anderem machte er darauf aufmerksam, dass die Anzahl der Menschen, die unmittelbar nach der Pandemie wieder essen gegangen sind, wieder deutlich zurückgegangen ist; „aber nicht nur wegen der 12 Prozentpunkte bei der Mehrwertsteuer, sondern weil wir viel Unsicherheit haben und die Leute mehr sparen.“

Ihm sei bewusst, dass es Geschäftsaufgaben gebe, doch diese seien weit weg von dem Niveau, das man 2008 oder 2000 gehabt habe an Veränderungen in der Wirtschaft.

Der Wirtschaftsprofessor bat gleichzeitig, alles auch in der Interaktion mit der Demographie zu betrachten. So hätten viele Handwerksbetriebe Schwierigkeiten nicht nur bei der Nachfolge, sondern vor allen Dingen auch bei der Aufrechterhaltung der Beschäftigung, weil nicht mehr ausreichend Arbeitskräfte zur Verfügung stehen.

Die Jubiläumsgala fand im Parktheater des Kurhauses Göggingen statt.

Ausstellermarktplatz und Jubiläumsgala

Unterstützt wurde die Veranstaltung von zahlreichen Sponsoren, die sich beim Ausstellermarktplatz präsentierten, darunter die Premiumpartner Hagleitner, Transgourmet und Lusini.

Bei der Jubiläumsgala, die abends im Parktheater des Kurhauses Göggingen stattfand, wurden überragende Showacts präsentiert, darunter der Verwandlungskünstler Chris Kolonko, die Soul-Diva Bridget Fogle und die Messoudi Brother, die mit ihrer akrobatischen Jonglage-Performance den Atem raubten. Musikalisch abgerundet wurde der Abend von DJ Michael Maretimo und Vladi Strecker. Kulinarisch verwöhnt wurden die Gäste von Feinkost Kahn.

Weitere Bilder gibt es hier.

Fotos: Christina Bleier
Text: Nicole Beuther
23. Mai 2024
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