Moneytor ist ein Programm von United Against Waste, mit dem in der Gemeinschaftsverpflegung die Lebensmittelverschwendung deutlich reduziert werden kann.
In allen 264 österreichischen Spitälern fällt jährlich vermeidbarer Lebensmittelabfall von 15.000 bis 25.000 Tonnen an. In den 900 Alten- und Pflegeheimen ist es nochmal etwa gleich viel. Können und wollen wir uns das weiterhin leisten? Das ist nicht nur ökologischer Wahnsinn (1 Kilogramm Lebensmittelabfall entspricht rund 2 Kilogramm an CO2-Emissionen), sondern auch ökonomischer: Der Wareneinsatzverlust summiert sich in Krankenhäusern auf rund 359.000 Euro und in Pflegeheimen auf 90.000, rechnet Franz Tragner von United Against Waste (UAW) vor.
Gründe sind Ungenauigkeiten im Bestellsystem (es wird zu viel bestellt, man hält zu viel in Reserve), Überproduktion (Überbestückung in den Ausgabegebinden, Überbestückung am Buffet, vor allem bei Suppen und Salaten), zu große Standardportionen, kein Haltbarmachen/Weiternutzen/Regenerieren und mangelnde interne Kommunikation/Qualifikation.
Mit dem Programm Moneytor von United Against Waste behalten Großküchen laufend ihre Lebensmittelabfälle im Blick und können sich mit anderen Standorten vergleichen. Das geschieht auf Basis bestehender Daten ohne dauerndes Verwiegen in der Küche. Die Daten werden über ein Online-System erfasst: einmal die Profildaten und dann monatlich die Abfall- und Ausspeisemengen. Letztere werden durch die Anzahl der ausgegebenen Portionen pro angelegter Speisenkategorie ermittelt, Erstere durch die verrechnete Anzahl der entleerten Küchentonnen oder Tanks durch den Abfallentsorger. So kann man den aktuellen Verlustgrad ermitteln, z. B. 1000 kg Essen zu 200 kg Lebensmittelabfall = Verlustgrad 20 Prozent. Anhand des Verlustgrades kann UAW dann den Handlungsbedarf pro Standort einschätzen.
Je nach Handlungsbedarf kann dann ein betriebseigener Food Waste Coach ausgebildet werden. Oder man veranstaltet Peer-to-Peer Workshops, um Problemursachen und Lösungswege am Standort oder im Betrieb zu ermitteln.
United Against Waste stellt auch Werbematerial zur Verfügung, mit denen Betriebe, die an diesem Programm teilnehmen, auf ihren Einsatz hinweisen können. An dem Programm nehmen derzeit 179 Standorte von 28 Großküchenpartnern teil. Darunter ist die Pensionsversicherung, die KAGES, iss, SANA Catering, der Wiener Gesundheitsverbund, die Stadt Salzburg oder die Innsbrucker Sozialen Dienste.
HANDOVER-Mitgliedsbetriebe bekommen 4 Prozent Rabatt auf die Gebühren für das Moneytor-Programm. Die Preise sind je nach Anzahl der Standorte gestaffelt: Bei einem teilnehmenden Standort liegen die Kosten bei 622 Euro im Jahr, je mehr Standorte eines Betriebes teilnehmen, desto günstiger werden auch die Kosten pro Standort.
United Against Waste
Gegründet 2014 in Österreich als breite Branchen-Plattform, 2015/16 große Erhebung von Lebensmittelabfall in der Gastronomie. Seit 2017 Unterstützungsangebote für die Branche: Moneytor, Küchenprofi(t), Bildung, Öffentlichkeitsarbeit
https://united-against-waste.at/
LENA PERSCHT
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15. September 2022
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